logo PG Maria im Werntal

Mit dem Satz:

„Du weißt ja gar nichts über die Bundeswehr, Gaby!“ fing alles an.

Mit dem Satz:

„Das war heute der schönste Tag meines ganzen Lebens!“

endete für uns alle eine tolle Aktion

und er bietet sicherlich die Grundlage für weitere Spiele

und Ideen der Kinder.

Beteiligte waren: 2 Soldaten der Bundeswehr und unser

Kindergartenvater Dr. Weist

und 27 aufgeregte, fragefreudige und begeisterungsfähige Kinder!!

 

„Du weißt ja gar nichts über die Bundeswehr“, klagten die Schatzinselkinder oftmals. Grund war, dass die Kinder im Garten immerfort Bundeswehr spielten. Da wurden Kinder, aber auch MitarbeiterInnen, gefesselt und ins Gefängnis gesperrt. Da war eine Horde Kinder im Garten unterwegs, liefen kreuz und quer, rannten rauf und runter – und immer wenn sie an meiner Kollegin und mir vorbei liefen riefen sie: „Bundeswehr, wir sind die Bundeswehr!“

Im Stuhlkreis dann aber auch beim gemeinsamen Essen kamen dann all die Fragen – für die ich – leider – nicht die kompetente Ansprechpartnerin bin.

  • Die Leute bei der Bundeswehr können sich tarnen. Das gleiche wie bei einem Chamäleon.
  • Die Leute haben Helme! Militär hat fast den gleichen Anzug von der Bundeswehr.
  • Die Bundeswehr hat auch so Hubschrauber, gepanzerte und Kanonen.
  • Bundeswehr hat auch` ne Bundeswehr WacheBundeswehr ist sowas wie ne Polizei. Die beschützt unser ganzes Land.
  • Die Bundeswehr hat auch Jeeps.
  • Die Bundeswehr hat auch einen Rucksack dabei mit viel drin.
  • Die Bundeswehr hat auch Hubschrauber und Wagen und Seils.
  • Die haben auch Fallschirme. Die kommen auch von der Luft aus. Die kommen von Hubschauern so runter.
  • Die tun in den Jeep ganz schwere Kisten rein.
  • Die Rucksäcke wiegen denke ich so 10 Kilo oder so
  • Die haben auch orangene Jacken
  • In dem Rucksack ist wahrscheinlich ein Verbandskasten

Also was tun! Mir fiel bei einem gemeinsamen Essen Herr Weist ein, der Vater eines Kindergartenkindes und machte den Kindern den Vorschlag mal mit ihm zu reden. Die Kinder sprachen ihn persönlich an. Dr. Weist spürte die Begeisterung der Kinder und diese Begeisterung sprang sofort auf ihn über.

Gemeinsam vereinbarten wir den Termin und informierten die Eltern. Die Rückmeldung der Eltern kam umgehend. Ja, wir sind für einen Aktionstag mit der Bundeswehr.

.. und immer wieder Fragen über Fragen!

  • Da kommen noch 2 Chefs mit und die beantworten uns alle Fragen.
  • Wie hart sind Panzer
  • Welche Farben haben die Helme bei der Bundeswehr?
  • Warum kann die Bundeswehr Menschen retten – obwohl Krieg in den Land ist?
  • Werden die Fallschirme von der Luft angetrieben?
  • Kann ein Panzer umkippen?
  • Wie viele Bundeswehr - Männer und Frauen gibt es?
  • Können Jeeps auf Schotter fahren?
  • Wie bringst du die Menschen im Krieg weg? Wie hast du sie weggebracht?
  • Hast du die Menschen, weggebracht, weil man ja schnell handeln muss im Krieg?
  • Da musst du doch auch ein bisschen kämpfen, wenn du Menschen rausholst. Du kannst die doch nicht so einfach holen?

Und dann kam der Freitag. Meine Kollegin und ich waren vom frühen Morgen an mit den Vorbereitungen beschäftigt. Es sollte alles für den Vortrag von Dr. Weist und für die Aktion draußen, um das Bundeswehrfahrzeug herum, sowie für das gemeinsame Essen und auch der Dank der Kinder bereit liegen, so dass wir beide Olga und ich, uneingeschränkt bei den Kindern sein konnten 

Die ersten aufgeregten Kinder waren schon in der Gruppe, als die Kunde zu uns durchkam, dass draußen – vor dem Kindergartentor – Fahrzeug steht. Unter Aufwartung aller Coronaregeln liefen wir im Kindergarten von Fenster zu Fenster um das Auto zu sehen und liefen direkt in „die Arme“ der Soldaten. Huch! Da standen wir und schauten uns erst einmal an. Mit Sack und Pack standen da 3 Bundeswehrleute mit Rucksack, einem großem Paket und in das alles in Tarnkleidung. Einen Moment war Stille – bei uns allen. Und dann wurde es laut. In all der Aufregung haben wir den „armen Mann“ mit dem schweren Paket einfach stehen lassen. Nicht gesehen! Vor lauter Bundeswehr.

Die kommende ¼ Std. bis alles für die Kinder vorbereitet war wurde für uns zur Herausforderung und für alle Eltern, die den Kindergarten betraten. „Bundeswehr, Bundeswehr, Bundeswehr“ tönte es – nein, schallte es laut durch den Kindergarten.

Endlich ging es los. Alle Schatzinselkinder fanden einen guten Platz im Foyer. Freie Sicht auf die Leinwand. Kaum saßen die Kinder da, schossen auch schon die Händchen nach oben. Herr Weist musste seinen vorbereiteten Vortrag immer wieder mal unterbrechen, immer wieder Fragen beantworten oder auf später vertrösten. 

Und Olga und ich strahlten!

Die Kinder meldeten sich zu Wort, waren höflich, aufmerksam und wißbegierig. Bei aller Vorbereitung hatte ich doch etwas vergessen. Einen Block und einen Stift. Denn auch hier im Foyer kamen Fragen und Aussagen der Kinder, die uns Erwachsenen Gänsehautmomente bescherten.

 „Ihr von der Bundeswehr macht ja den Frieden in anderen Ländern!“

Und Dr. Weist bestätigte: „Unser Auftrag ist nicht der Krieg sondern in Ländern den Frieden schaffen und sichern!“ 

Und wieder schnellten die Händchen hoch. Kleine, wie große Kinder wollten fragen, nachfragen oder einfach mal von ihren Legosachen erzählen, mit denen sie Bundeswehrfahrzeuge bauen können. Geduldig hörte Herr Weist sich die Kinder an erklärte und antwortete mit solch einer Begeisterung, dass

.. Olga und ich strahlten!

Als die Aktion im Foyer zu Ende ging schob ich den Servierwagen mit dem vorbereiteten Kaffee hinaus zu den Soldaten. Und ich vertröstete die Soldaten, dass sie jetzt erst mal 20/25 Minuten Zeit haben, bis wir alle angezogen sind. Also Zeit genug um in Ruhe Kaffee zu trinken.

8 Minuten später – in Worten acht Minuten – waren alle Schatzinselkinder angezogen. Ach, es geht also doch!

Vielleicht lag es an den Worten: „Marsch, Marsch!“, die uns Herr Weist mit auf den Weg gegeben hat.

Um das Fahrzeug war bereits ein Bänkchenkreis für die Kinder gestellt. Die Sonne strahlte vom Himmel und die Kinder durften alles auspacken, ausprobieren, Fragen stellen und entdecken.

und Olga und ich strahlten.

 

 

 

 

­