logo PG Maria im Werntal

Jesus, den wir an Weihnachten gut kennengelernt haben, wird auch groß.

Mit Freude überlegen die Kinder, im Stuhlkreis, wie es ihm wohl ergangen sein mag:
Jesus ist bestimmt gekrabbelt. Und er hat laufen gelernt, wie meine kleine Schwester. Er musste bestimmt auch zur Schule, genau wie wir! Und er hat von seinem Vater Josef viel gelernt. Vielleicht hat er auch mal die Mama geärgert und war gar nicht lieb. Und er hatte bestimmt viele Freunde zum Spielen gehabt.
Als Jesus 12 Jahre alt war, durfte er zum ersten Mal mit seinen Eltern zum Paschafest. Vorher war er immer zu klein. Nun haben ihn seine Eltern mitgenommen. In den Tempel. Die Reise dorthin war lange. Jesus musste mitlaufen. Auch hier überlegten die Kinder, ob Jesus sich wohl auch wieder so verhalten hat, wie die Kinder, die im Stuhlkreis sitzen. Hat Jesus auf dem Weg auch gequengelt? „Mir ist langweilig!“ gesagt? „Ich mag nicht mehr laufen!“ Als Jesus mit Maria und Josef in Jerusalem angekommen sind, ist die Stadt voller Menschen. Alle Menschen sind gekommen um gemeinsam das Passafest zu feiern. Als das Fest zu Ende ist, gehen alle wieder heim. Im Kindergarten spielen wir dieses Heimgehen als Rollenspiel. Maria und Josef laufen den Weg zurück. Weil Jesus nicht da ist, denken die beiden, er wird bei seinen Freunden sein. Und sie gehen weiter. Unter den beiden Rollenspielern entspinnt sich eine Erzählung: „Wo ist Jesus? „Jesus ist bestimmt bei den Kindern!“ „Oder bei der Oma und dem Opa!“ „Ich mache mir Sorgen um Jesus!“ „Musst du nicht, der läuft sicherlich voraus oder hinterher. Aber sie entdecken Jesus nicht. Sie fragen: „Hast Du Jesus gesehen?“ Aber alle Mitreisenden schütteln den Kopf. Nun müssen Maria und Josef den beschwerlichen Weg zurücklaufen. Und alle die ihnen begegnen, fragen Sie nach Jesus. Aber keiner weiß, wo Jesus ist. Am Ende kommen auch die zwei Spieler wieder im Tempel an. Da sitzt Jesus inmitten der Priester und erzählt. O weh, die Kinder (Maria und Josef) haben klare Worte für Jesus: „Du kannst doch nicht einfach weglaufen!“ „Du musst uns Bescheid sagen, wenn du woanders hingehst!“ „Wir haben uns Sorgen gemacht!“ Und Jesus sagt in die Aufregung hinein: „Warum habt ihr euch Sorgen gemacht. Ich bin doch im Hause meines Vaters!“

Der Satz wirkte in der Kindergruppe noch nach. Beim anschließenden Legen war es sehr still. Und aus der Stille entstand das Gespräch mit den Kindern.

Kind 1: Gaby, Gott war bestimmt auch traurig, weil er seinen Sohn auf die Erde geschickt hat?
Gaby: Was meinst Du?
Kind 1: Na, Gott hat doch Jesus auf die Welt geschickt zu Maria und Josef!
Gaby: Stimmt. Du hast recht. Gott war sicherlich wie alle Eltern traurig. Deine Eltern möchten ja auch, dass du bei ihnen bist! Aber er hat ja seinen Sohn an liebe Eltern gegeben.
Kind 2: Aber du hast doch gesagt, dass Josef ihn erst nicht wollte.
Gaby: Josef hatte Zweifel. Er war sich nicht sicher, ob er ein guter Vater sein wird. Wie ist denn ein guter Vater?
Kind 3: Wenn der auch mit dem Kind spielt!
Kind 4: und sich um das Kind auch kümmert!
Kind 5: Wenn er mit mir kuschelt!
Kind 6: Mein Papa kocht manchmal Essen
Kind 7: Ein guter Vater ist auch, wenn er dem Kind alles zeigt!
Gaby: Josef wusste erst nicht, ob er das alles kann.
Kind 2: Und in der Nacht kam ein Engel Gaby: Ein Bote von Gott mit einer Nachricht
Kind 1: Der hat gesagt, dass Josef bei Maria bleiben soll
Kind 2: Und er soll dem Kind ein guter Vater sein.
Gaby: Ja, er hat zu Josef gesagt, lass Maria nicht im Stich!  Du hast auch liebe Eltern, Sie kümmern sich um dich, sie sorgen für dich. Auch Du bist ein Gottes Geschenk. Gott hat dich auch zu deinen Eltern geschickt. Schau dich mal in unserem Stuhlkreis um, alle Kinder im Kreis sind ein Geschenk Gottes.
Kind 1: Gott war dann doch bestimmt auch traurig, weil der König seine Soldaten geschickt hat um alle Babys zu töten.
Gaby: Und Gott hat seinem Sohn wieder geholfen, weißt du noch wie?
Kind 4: Der hat wieder einen Engel geschickt und der hat gesagt, sie sollen weggehen.
Gaby: Das stimmt. Gott hat Maria und Josef mit dem Jesukind nach Ägypten geschickt. Erst als König Herodes gestorben war, sind sie wieder nach Hause.
Kind 1: Und die anderen Babys, wurden die auch getötet.
Gaby: Ich glaube schon.
Kind 2: Aber die Eltern haben doch ihre Babys versteckt.
Gaby: Ja, das glaube ich auch!

(wenn ich mit den Kindern im Stuhlkreis sitze, nehme ich oftmals ein Aufnahmegerät mit. So kann ich in aller Ruhe die Situation noch einmal durchgehen und ggfs. Ansätze für neue Impulse suchen und entwickeln. Die Kinder sind damit sehr vertraut. Und sie reden und reden. Und ich schreibe und schreibe zu Hause alles ab)

Nach vielen biblischen Geschichten dürfen die Kinder anschließend Legen. Das geschieht mit kleinen Muggelsteinen und Glassteinchen. Diese glitzernden Steine motivieren die Kinder. In Ruhe arbeitet jedes Kind an seiner Vorstellung.

 

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